VÖEH (Estrichverband)
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Kraftschlüssiges Verbinden von Rissen und Fugen

Vor der Belagsverlegung auf dem fertiggestellten Estrich sind einige Vorbereitungsarbeiten notwendig. Unter anderem ist das kraftschlüssige Verbinden von entstandenen Rissen sowie nicht in den Oberbelag zu übernehmenden Scheinfugen eine dieser Vorbereitungsarbeiten.

Bei diesem Arbeitsvorgang sind einige wichtige Faktoren einzuhalten, um Folgeschäden zu vermeiden. Ein wichtiger Faktor ist, den geeigneten Zeitpunkt für das Verbinden von Scheinfugen und Rissen zu wählen. Hierbei spielt ein entsprechender Trocknungsgrad und ein entsprechender Fortschritt der stattfindenden Schwindung eine entscheidende Rolle. Das Ausmaß und die Geschwindigkeit ist je nach Estrichart unterschiedlich.

Auch die Flächengröße der Gesamtfläche einer nachträglichen kraftschlüssig verbundenen Fläche sollte gewisse Ausmaße (je nach Estrichart und Schwindmaß) nicht überschreiten. Spannungen durch thermische Bewegungen bzw. Schwindbewegungen aufgrund Nachschwindverhalten des Estrichs, können bei größeren Flächen nachträgliche Risse hervorrufen. Abgesehen von zeitlichen Parametern ist die ordnungsgemäße Ausführung der kraftschlüssigen Verbindung für den dauerhaften Erfolg dieser von großer Bedeutung. Entscheidend für den kraftschlüssigen Verbund ist das ordnungsgemäße Verharzen des Fugen- bzw. Rissbereiches. Weiters ist auf die gegebene Belastung in dem zu verbindenden Bereich zu achten. Herkömmliche, sozusagen „handelsübliche“, kraftschlüssige Verbindungen beim Estrich werden seitens des Verbands österreichischer Estrichhersteller bis zu einer Punktlast von 3KN empfohlen. Bei höheren Belastungen ist die Art der Verbindung entsprechend zu planen.

Das zusätzliche Vernähen (Einschneiden von Querschnitten und Einlegen entsprechender Querkraftverbindungen sowie anschließendes Verharzen) ist im Baustellenbetrieb aus Sicht des VÖEH, trotz positiver Ergebnisse einer deutschen Versuchsreihe ohne diese Maßnahme, unbedingt erforderlich. Es kann an der Baustelle nicht von einer vollständigen Verharzung der Scheinfuge bzw. des Risses ausgegangen werden, die für die positiven Ergebnisse in den Versuchsreihen entscheidend waren.

Um die aus Sicht des Verbands österreichischer Estrichhersteller ordnungsgemäße kraftschlüssige Verbindung abzubilden, wird ein Merkblatt, das den Ablauf mit allen Erfordernissen und Hinweisen zu einer kraft­schlüssigen Verbindung regelt, erstellt.

Dieses Merkblatt soll als Leitfaden und Hilfestellung für alle Beteiligten dienen, die im Fußbodenbereich mit diesem wichtigen Arbeitsschritt beschäftigt sind.

Kraftschlüssige Verbindung von ScheinfugenKraftschlüssige Verbindung von Scheinfugen

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