VÖEH (Estrichverband)
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Fachtagung 2021

Zur jährlichen Generalversammlung trafen sich die Verbandsmitglieder des VÖEH im Oktober in Salzburg, um den Meinungsaustausch zu forcieren und das Netzwerk zu vertiefen. Thematisiert wurden Probleme der Estrichleger und Möglichkeiten zur Verbesserung aufgezeigt.

Geballtes Programm bot der Verband österreichischer Estrichhersteller (VÖEH) seinen Mitgliedern bei der Generalversammlung am 14. Oktober 2021 in Werfenweng in Salzburg. Zahlreiche Teilnehmer folgten der Einladung des Verbandsvorstandes ins Tagungszentrum des Travel Charme Bergresort und bestätigten mit ihrer Anwesenheit auch die Arbeit des VÖEH.

Im Rahmen der Generalversammlung stellte sich der Vorstand einer Neuwahl und wurde einstimmig in seinen Funktionen für die nächsten drei Jahre bestätigt. „Wir werden uns bemühen, auch in Zukunft gute Arbeit zu leisten“, bedankte sich Obfrau Christa Pachler für das Vertrauen. Aufklärungsarbeit, Umsetzung neuester technischer Erkenntnisse und Innovationen sind die bestimmenden Aufgaben des VÖEH.

Probleme sind vielschichtig
Einen Überblick über die Verbandsaktivitäten gab Walter Riegler, Referent für Qualität und Ausführung. „Wir haben viele versteckte Probleme“, erläuterte er die neue Werbelinie „Wir schauen auch unter die Oberfläche“. In Arbeit sind weiters einige technische Merkblätter sowie Beiträge in Fachmagazinen. In seiner Tätigkeit als Ombudsmann rief er die Mitglieder auf, ihn zu kontaktieren – bei Fragen, zur Hilfestellung, aber ebenso, um auf Dinge hinzuweisen, die nicht richtig laufen. „Wir leben von euren Informationen.“

Zusätzlich zu den Berichten über die Verbandsarbeit hatte der Vorstand des VÖEH Fachvorträge und eine Podiumsdiskussion organisiert. Den Anfang machte Dipl.-Chem. Heinz-Dieter Altmann mit seinem Referat über „Typische Schäden an Fußbodenkonstruktion und deren Vermeidung“. Anhand praktischer Beispiele erläuterte er die Thematik. „Bauen ist unter heutigen Bedingungen ein Kampf gegen die Feuchtigkeit. Warum? Weil es immer schneller gehen muss“, brachte er die Problematik auf den Punkt. Ein Teil der festgestellten Mängel an privaten Bauten wird durch fehlerhaft geplante und ausgeführte Bauwerksabdichtungen verursacht. Davon sind 60 % der Ausführungsfehler Verstöße gegen die anerkannten Regeln der Technik und auf Unkenntnis oder Nichtbeachtung von Material- und Verarbeitungsrichtlinien, Nichtbeachtung von Warte- und Trocknungszeiten bzw. nicht ernst genommene Prüf- und Hinweispflichten oder vertraglichen Vereinbarungen zurückzuführen. Ein weiteres Thema war das Schwindverhalten von Zementestrichen, das durch Verarbeitungsfehler begünstigt wird. Zusammenfassend sagte Heinz-Dieter Altmann: „Fußbodenschäden haben ganz selten eine einzige Ursache. Meist ist es ein Konglomerat von unterschiedlichen Problemen. Egal, ob es sich um Zement- oder um Calciumsulfatestriche handelt, bei richtigem Einbau und fachgerechter Untergrundvorbereitung handelt es sich um sichere Untergründe zur Aufnahme von Bodenbelägen“.

Imagepflege für die Lehre
Über das Thema „Estrichlegernachwuchs“ sprach KR Christian Dobianer, Sachverständiger für Fußböden, Interessensvertreter und Pädagoge. Einer Übersicht über die aktuelle Situation und einem Ausblick auf zukünftige Möglichkeiten folgte eine angeregte Diskussion. „Estrichleger haben Nachwuchsprobleme“ wurde einhellig festgestellt. Das Handwerk müsse attraktiver und junge Leute für den Lehrberuf motiviert werden.

Für eine Diskussionsrunde zum Thema „Schnittstelle Calciumsulfatestrich/Zementestrich im W3/W4-Bereich. Rinnensysteme für bodenebene Duschen“ nahmen DI Anita Wolf (Ge-schäftsführerin Österreichischer Fliesenverband), Ing. Stefan Schallerbauer (Firma Mapei) sowie Markus Huber-Dolezal (Teamleiter Baumit und VÖEH-Vorstandsmitglied) und Walter Riegler (Sachverständiger und VÖEH-Vorstandsmitglied) auf dem Podium Platz. Der Ver-band der österreichischen Estrichhersteller und der österreichische Fliesenverband haben in monatelanger Zusammenarbeit ein gemeinsames, technisches Merkblatt erstellt, mit einer Sonderkonstruktion für die Verwendung von Calciumsulfatestrichen in Verbindung mit einem Zementestrich im Duschbereich. Da nun auch im Badezimmerbereich, unter den im techni-schen Merkblatt angegebenen Voraussetzungen, ein Calciumsulfatestrich verlegt werden kann, wird die Estrichherstellung, vor allem jenseits der Ebene 30, wesentlich erleichtert. Wird die bodengleiche Dusche (W4) mit einem wirksamen Spritzwasserschutz ausgestattet bzw. liegt diese in einer spritzsicheren Größe vor, so darf außerhalb dieses definierten Be-reiches (Gefällebereich mind. + 30 cm) im Untergrund ein vom Hersteller freigegebener Calciumsulfatestrich ausgeführt werden.

Den Abschluss der informativen Fachtagung machten Peter Vorderderfler und Paul Zaminer von der Firma Schlüter Systems mit einer Produktvorstellung zum Thema „Entkoppelungssysteme“.

Die Pausen und das abschließende gemeinsame Abendessen nutzten die Teilnehmer zum Meinungsaustausch und zur vertiefenden Netzwerkarbeit.


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