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Die Bedeutung der Schnittstellen unter den Ausbaugewerken

Für einen reibungslosen Ablauf am Bau sind vor allem die Schnittstellen unter den einzelnen Gewerken entscheidend.

Wesentlich für eine mangelfreie Übergabe des Vorgewerkes ist die Erfüllung der Anforderungen für das Nachfolgegewerk. Diese Erfüllung scheitert sehr oft unter anderem an fehlender Leistungsbeschreibung beim jeweiligen Gewerk. Da diese technischen Anforderungen und Notwendigkeiten immer komplexer werden und sich ständig ändern, ist es auch für die Planung schwierig, immer und bei jedem Gewerk am letzten Stand zu sein.

Hier fällt eine wichtige Rolle den Ausbaugewerken zu. Das technische Verständnis des Vorgewerkes zum Nachfolgegewerk kann wichtige Impulse liefern, nachfolgende Reklamationen und damit verbundene Kosten zu vermeiden oder zu reduzieren. Für dieses technische Verständnis ist es wichtig, dass die Ausbaugewerke z.B. in Form von gemeinsamen Ausarbeitungen ein Gefühl für den Bedarf des anderen entwickeln.

Verbände intensivierten Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit von Trockenbauverband, Estrichverband und Fliesenverband wurde in der jüngeren Vergangenheit intensiviert, und das mit Erfolg. Unter der Führung des Fliesenverbandes wurde 2019/2020 ein gemeinsames Merkblatt mit dem Titel „Unser Bad“ erarbeitet. Bei der Erstellung dieses Merkblattes beteiligten sich unter den genannten auch alle anderen Ausbaugewerke, die mit dem Innenausbau eines Bades beschäftigt sind. Durch diese Zusammenarbeit konnten wichtige Komponenten für die Planung eines Bades erarbeitet werden. Diese sollen künftig eine Unterstützung für die Planung, Ausführung und Bewertung sein.
In der Fertigstellung begriffen ist das Merkblatt „Unser Schacht“, wo ebenfalls zahlreiche Gewerke an der Erstellung mitarbeiten. In diesem Merkblatt wurden alle technischen Eckpfeiler für die Errichtung von leitungsführenden Schächten erarbeitet. Ebenso wie das Merkblatt „Unser Bad“ soll hier ein Leitfaden für Planer, Sachverständige, Bauträger, etc. in der täglichen Arbeit geschaffen werden.
Gemeinsam mit dem österreichischen Fliesenverband hat der Verein der österreichischen Estrichhersteller sowie die Arge Estrich, die sich dem Gebiet Calciumsulfatfließestriche verschrieben hat, das technische Merkblatt 12 überarbeitet. In diesem Merkblatt geht es um eine langjährige Thematik der bodenebenen Dusche in Verbindung mit Calciumsulfatfließestrichen und die damit verbundenen Wasserklassen. Hier konnte eine Sonderlösung erarbeitet werden, die künftig beiden Seiten das Arbeiten leichter machen wird.

Schadens- und Kostenminimierung im Vorfeld
Man sieht an diesen Beispielen, wie wichtig die gemeinsame Ausarbeitung von solchen Schnittstellen ist. Der künftige Bedarf an solchen gemeinsamen Workshops wird sehr wahrscheinlich steigen. Hier kann außerhalb der Ausführungsphase an der Baustelle, wo die notwendige Koordination der einzelnen Gewerke schon gelebt werden muss, mit der Ausarbeitung von Schnittstellenthematiken im Vorfeld wichtige Schadens- und Kostenminimierung betrieben werden.

Ein Ansporn für künftige gemeinsame Projekte, die Schnittstellenthematiken aufzugreifen und umzusetzen sollte unter anderem ein Satz aus dem Merkblatt „Unser Schacht“ sein, der wie folgt lautet:

Um gemeinsam schadenfrei arbeiten zu können, ist die Planung der erste wichtige Punkt. Unerlässlich ist daher die Koordination sowie das „Mitdenken“ zwischen allen Beteiligten.

Der VÖEH hofft, künftig über weitere Ausarbeitungen von Schnittstellen der Ausbaugewerke berichten zu können.


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