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Der Anschluss schwimmender Konstruktionen an starre Bauteile – eine Herausforderung auf Zeit

Im Objekt gibt es zahlreiche Anschlüsse von starren Bauteilen zu schwimmenden Estrichkonstruktionen. Diese Anschlüsse sind bei ordnungsgemäßer Planung und Ausführung bei der Neuherstellung selten ein Problem. Diese treten meist erst im Zuge der Nutzung auf.

Die Gegebenheit, dass sich schwimmende Bauteile, wie die Estrichkonstruktion, zusammendrücken können und dürfen, bzw. dass es zu Rückverformungen von zeit- und lastabhängigen Verformungen kommt, birgt zeitversetzte Probleme in diesen Anschlussbereichen.

Der Bauherr bzw. der Planer muss wissen, dass es trotz Vorkehrungen, wie zum Beispiel dem Verwenden von Baustoffen mit geringer Pressung sowie schwindreduzierenden Maßnahmen beim Estrich, in diesen Anschlussstellen zu Stufenbildungen kommen kann. Das Beheben dieser aufgetretenen Stufenbildungen ist in manchen Fällen aufwendig. Die Kosten hierfür müssen, wenn nicht eine mangelhafte Herstellung durch den betroffenen Handwerker nachgewiesen werden kann, vom Bauherrn getragen werden. Wichtig ist die Information an diesen durch die mit der Abwicklung und Planung befassten vom Bauherrn beauftragten Personen, damit es nicht wie in den meisten Fällen zu stundenlangen Diskussionen und Schuldzuweisungen wegen notwendiger Sanierungen in diesen Bereichen kommt.

Typische Stellen für solche Anschlussbereiche sind Aus- und Eintrittsstufen der Stiegenläufe zum schwimmenden Estrich. Ebenso zu erwähnen sind „herauswachsende“ Elektrodeckel von Bodendosen im Fußbodenbereich. Ähnlich verhält es sich mit Bodenkonvektoren. Abhilfe könnte beispielsweis in beiden Fällen eine entsprechende Konstruktion bringen, die mit dem schwimmenden Estrich zumindest eine begrenzte Bewegung mitträgt.

Ein noch größeres Problem sind meistens bodenebene Duschbereiche mit verfliester Bodenfläche und Rinnensystem. Durch die bei den meisten Systemen unterschiedlichen Bewegungen (Duschrinne ist meist starr an der Rohdecke montiert) kommt es zusätzlich zu den Stufenbildungen noch zu einem Abriss der Abdichtung im Bereich des Dichtbandes. Dies führt dann zu einem erheblichen Wasserschaden und zu enormen Sanierungskosten.

Man sieht, dass diese Anschlussbereiche entsprechende Beachtung vom Planer erfordern, und Lösungen mit den ausführenden Firmen sowie den Herstellern gefunden werden müssen. Eine Planungshilfe kann auch das erschienene Merkblatt des Verbands österreichischer Estrichersteller (Merkblatt 9.1 - Anschlüsse von schwimmenden Estrichen zu starren Bauteilen) liefern. Hier sind wesentliche Eckpunkte und Beispiele angeführt.

Die Schäden aus der Vergangenheit sollten diese Anschlussbereiche wieder in den Fokus der Planung stellen und entsprechende Schritte zur Vermeidung bringen. Die Inanspruchnahme einer Hilfestellung bei der Planung, über beteiligte Gewerke bzw. entsprechende Fachleute aus diesen Sparten, sollte hier ebenfalls nicht gescheut werden. Dies kann später Ärger und Geld ersparen.

Beispiel eines solchen AnschlussbereichsBeispiel eines solchen Anschlussbereichs

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