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Restfeuchtigkeit von Estrichen (CM/KRL-Methode)

Die Restfeuchtigkeit von Estrichen ist eines der wichtigsten Kriterien für die Belegereife. Die Belegereife beinhaltet den festgelegten, maximalen Restfeuchtigkeitswert des Estrichs.

Bei Erreichen bzw. Unterschreiten dieser festgelegten Restfeuchtigkeitswerte, können Bodenbeläge bzw. Holzböden auf den Estrich verlegt werden.

In Österreich wird, entsprechend der ÖNORM B 3732 und der Richtline zur Bestimmung der Feuchtigkeit von Estrichen nach der Calciumcarbid Methode (CM Methode), der Feuchtezustand im Estrich derzeit mit der CM Methode bestimmt.

Hierbei wird aus der unteren Hälfte des Estrichs, entsprechend der Estrichart, eine bestimmte Menge (20g, 50g oder 100g) entnommen, geeignet zerkleinert und mit einer Carbitampulle in einer sogenannten CM Flasche zur Reaktion gebracht. Je nach Feuchtegehalt des Messguts steigt der Druck in dieser Flasche an und mit Hilfe des Manometers am Flaschendeckel kann der jeweils gemessene Restfeuchtigkeitswert nach 10 Minuten abgelesen werden. Der genaue Messvorgang wird in der zuvor genannten Richtline beschrieben.

Die Belegereife in Bezug auf die Restfeuchtigkeit ist bei Estrichen in der Regel bei nachfolgenden Werten gemäß der CM Messmethode erreicht:

Zementestriche <= 2,0 CM-%
als Heizestrich <= 1,8 CM-%

Calziumsulfatestrich <= 0,5 CM-%
als Heizestrich <= 0,3 CM-%

Weiters sind die Herstellerangaben zu berücksichtigen, die vorrangig sind.

In diesen wird überwiegend der zulässige Restfeuchtegehalt bei Calciumsulfatestrichen generell mit <= 0,5 CM-% angeführt (auch bei Heizestrichen).

Bei unseren nördlichen Nachbarn außerhalb der deutschsprachigen Länder wird die vorhandene Feuchte häufig über die Größe der „korrespondierenden relativen Luftfeuchte“ (KRL) gemessen. Bei dieser Methode wird die relative Feuchtigkeit in verschiedenen, vorhandenen Messverfahren ermittelt und bewertet (Stichwort „Bohrlochmethode“).

In Österreich ist in Bezug auf diese Messmethode 2018 eine Richtlinie erschienen. Diese trägt den Titel „Richtlinie zur Bestimmung der Feuchtigkeit von Estrichen nach dem Prinzip der Messung der korrespondierenden relativen Luftfeuchtigkeit (KRL Methode)“.

In dieser liegen die zulässigen Grenzwerte für eine Oberbelagsverlegung bei Untergründen aus Zement, Gips- und Calciumsulfatestrichen vor. Desweiteren wird die Durchführung der zwei möglichen Messmethoden „Messung des entnommenen Estrichprüfguts“ sowie „Messung am Estrich“ beschrieben.

Die „Messung des entnommenen Estrichprüfguts“ erfolgt am entnommenen Messgut entweder in einem PE Beutel mit entsprechendem Sensor oder mittels einer CM Flasche. Das Messgut ist in diesem Fall von der oberen Hälfte des Estrichs (Untergrund) zu entnehmen. Die Korngröße des Messguts soll kleiner 10 mm betragen.

Die „Messung am Estrich“ erfolgt direkt an der Estrichoberfläche (zerstörungsfrei) mit einer Messkammer, welche dicht an der Estrichoberfläche angebracht wird. Der Gleichgewichtszustand ist dann erreicht, wenn sich ein konstanter Wert einstellt.

Der maximal zulässige Feuchtigkeitsgehalt nach der KRL-Methode wird in % rel. Luftfeuchte gemessen. Dieser Wert liegt bei unbeheizten Untergründen bei 65% relativer Luftfeuchte und bei beheizten Untergründen bei 60% relativer Luftfeuchte. Aufgrund der fehlenden Erfahrungswerte im größeren Rahmen und einer längeren Zeitspanne, ist diese Methode, sozusagen in einer Beobachtungsphase und wird parallel zur bewährten „CM Methode“ auf verschiedenen Bauvorhaben eingesetzt.

Es bedarf, aufgrund von vorhandenen, unterschiedlichen Ergebnissen, Beurteilungen und Meinungen in Bezug auf eine vorhandene Verlegereife durch die CM bzw. KRL Methode, sowohl im Baustellenalltag als auch bei laufenden Versuchen, noch einiger Aufklärungsarbeit.

Wie sich diese neue Messmethode etablieren wird, hängt von vielen zum Teil noch zu erarbeitenden Faktoren ab.

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