VÖEH (Estrichverband)
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Prüfung der sogenannten Ökozemente durch den VÖEH

Der VÖEH hat in Zusammenarbeit mit der TU Wien und Industriepartnern der Zementindustrie eine umfangreiche Prüfserie über die neu am Markt befindlichen sogenannten Ökozementen durchgeführt.

Bei dieser Prüfserie wurde die Auswirkung der im Klinkeranteil doch wesentlich reduzierten Zemente in Bezug auf den Bauteil Estrich unter die Lupe genommen. Um eine entsprechende Breite bei den Ergebnissen zu erlangen, wurden vier Zementhersteller ins Boot geholt. Von jeden der ausgewählten Hersteller wurden die bisherigen marktüblichen Zemente (CEM II A), die im Estrichbereich Verwendung finden, geprüft. Die neuen Ökozemente (CEM II B/C) des jeweiligen Herstellers wurden ebenfalls geprüft und mit den zuvor genannten Zementen verglichen.

Die Prüfungen wurden sehr umfangreich gestaltet. Beginnend bei den Frischmörtelkennwerten, Ausbreitmaß, Luftporengehalt wurden weiters das Trocknungsverhalten, die Festigkeitsentwicklung (Biegezugfestigkeit) und die Oberflächenzugfestigkeit, sowie das Schwindverhalten auf Herz und Nieren geprüft. Die Ausgleichfeuchtigkeit der Proben nach 2 Monaten wurde ebenfalls ermittelt.

Bei der Prüfung des Trocknungsverhaltens wurde auch den verschiedenen Messmethoden am Markt (CM, Darr und KRL) Rechnung getragen. Unter Leitung von DI Dr.techn. Karl Deix wurden unter anderem durch Einsatz von sage und schreibe 66 Stahlprismenformen, die Grundlagen für alle Werte der umfangreichen Prüfszenarien geschaffen.

Die Erkenntnisse aus dieser Prüfserie wurden im Zuge der im Oktober stattgefundenen Generalversammlung des VÖEH vorgestellt und anschließend den Mitgliedern zur Verfügung gestellt.

Die Wichtigkeit dieser Prüfung ist aus Sicht des VÖEH sehr hoch einzustufen, da die neuen Ökozemente möglicherweise doch nennenswerte Auswirkungen auf die Eigenschaften des Zementestrichs haben. Die Ergebnisse werden auch dem Fachverband der chemischen Industrie Österreichs zur Verfügung gestellt, die sich an der Prüfserie finanziell beteiligt haben. In diesem Fachverband sitzen alle namhaften Kleberhersteller Österreichs. Die Ergebnisse sind speziell für sie, und die Weiterentwicklung bzw. Abstimmung von Voranstrichen Klebern usw. wesentlich.

Es wird auch verstärkt die Zusammenarbeit mit den Bodenlegern gesucht, um gemeinsame Lösungen für künftige Thematiken in Bezug auf die Auswirkungen dieser neuen Zemente zu finden.

Fazit: Die wesentlichen Erkenntnisse dieser Prüfserie liegen vor allem in der festgestellten längeren Trocknungsphase und der langsameren Festigkeitsentwicklung bei den B- u. C-Zementen. Die Endfestigkeit der geprüften Estriche unterscheidet sich kaum von den bisher am Markt befindlichen A-Zementen. Ebenfalls zu erwähnen ist der erhöhte Wasserbedarf durch die höhere Mahlfestigkeit dieser sogenannten Ökozemente und die dadurch entstehenden größeren Schwindmaßen.

Die nachstehende Bildergalerie zeigt einen Überblick über den Ablauf dieser vielfältigen Prüfserie (Fotos: TU Wien, Diplomarbeit Maderböck/FH Campus Wien).


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