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Die Dampfbremse – wie sieht die richtige Verlegung aus?

Zahlreiche Schäden in den 2000er Jahren, vor allem an Klebeparketten in hauptsächlich nicht vergebenen Wohnungen, durch einen entstandenen schädlichen Dampfdiffusionsstrom, führten zur Einführung der Dampfbremse in die Estrichnorm.

Die Dampfbremse ist, im Hinblick auf die Lage und Dimension, entsprechend bauphysikalischen Erfordernissen zu verlegen. Allein diese Tatsache bringt bereits den Planer in Verbindung mit dem jeweils zuständigen Bauphysiker ins Spiel. Nur diese und nicht das ausführende Estrichunternehmen sind befugt, aufgrund ihrer Kenntnisse diese Planung vorzunehmen. Als Beispiel sei die Planung der richtigen Lage von Dampfbremsen bei erdberührten Bodenflächen oder jene bei innenliegender Wärmedämmung über Durchfahrten genannt.

Entscheidend bei der Dimensionierung zur Vermeidung von schädlicher Dampfdiffusion sind Folien mit einer diffusionsäquivalenten Luftschichtdicke (Sd-Wert), der größer ist als jener des darüber geplanten Fußbodenbelages. Diese Dampfbremsen sind mit ausreichender Überlappung zu verlegen, und die Stöße sind dampfdicht zu verkleben. Weiters ist die Dampfbremse an Wänden und aufgehenden Bauteilen bis zur fertigen Fußbodenoberkante hochzuziehen. Dies ist der derzeitige Stand in Fachbüchern und Normen. So weit so gut.

Es gibt im Detail jedoch einige wichtige Fragen zu klären:

Was passiert eigentlich bei einem entstehenden Dampfdiffusionsstrom von unten nach oben mit angrenzenden feuchtigkeitsempfindlichen Bauteilen wie zum Beispiel Gipskartonplatten an den Wänden?

Leitet der Hochzug der Dampfbremse die erhöhte Feuchtigkeit direkt in diese Bauteile?

Ist das in Fachbüchern und Fachliteratur angegebene Hochziehen der Dampfbremse bis zur FFOK in jedem Fall richtig?

Müssen zu dem genannten Hochzug der Dampfbremse zusätzliche Maßnahmen zum Schutz der feuchtigkeitsempfindlichen Bauteile erfolgen?

Gibt es andere Ausführungsmöglichkeiten?


Anhand dieser Fragen ist zu erkennen das die derzeit übliche Praxis der Dampfbremsenverlegung ein Update benötigt.

Der Verband österreichischer Estrichhersteller erarbeitet daher, in Zusammenarbeit mit Bauphysikern, Grundsätze für eine verbesserte Ausführung der Dampfbremse in der Estrichkonstruktion, die auch erhöhte Rücksicht auf angrenzende feuchtigkeitsempfindliche Bauteile nimmt. Diese Details werden nach Fertigstellung den Mitgliedern des VÖEH zur Verfügung gestellt. Diese ersetzen jedoch nicht eine erforderliche Planung für den jeweiligen konkreten Fall.

Bei der Materialwahl der Dampfbremse sind, abgesehen von einer bestätigten diffusionsäquivalente Luftschichtdicke durch den Lieferanten, auch die geforderten Brandklassen abzufragen.

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